Nach 2 Tagen San Pedro de Atacama gehts weiter nach Antofagasta an die Pazifikküste, da aufgrund der Wetterlage die Lagunenroute von San Pedro aus nicht mehr in Frage kommt.
Aus meiner Lenze Zeit in den neunziger Jahren hatte ich noch in Erinnerung, das Lenze seiner Zeit die Positionierantriebe für die Verstellung/Ausrichtung der Parabolspiegel geliefert hat. Eine Überlegung von mir war, die Sternwarte in Anfofagasta zu besuchen, aber irgendwie hat es dann doch nicht gepasst …
In der Nähe (75km entfernt) von Antofagasta liegt noch ein weiteres interessantes Ziel, nämlich das Monument „Mano Del Desierto (Die Hand)“. Ein Foto von der Hand zusammen mit meiner Betty ist natürlich auch ein kleines Hightlight meiner SA Reise. Dementsprechend ist meine Freude groß, als ich das Foto schießen kann.
Antofagasta und Umgebung, oder besser gesagt ein Großteil der Atacama ist voller Minen zur Kupfer- und anderer Mineralgewinnung. Dementsprechend besteht hier ein hohes LKW Aufkommen, die diesen Abschnitt nicht gerade attraktiv erscheinen lassen.
In Antofagasta hab ich Carlos wieder getroffen bzw. wir hatten uns hier verabredet. Die Wiedersehensfreude ist entsprechend groß und wir können in Ruhe beim Bier unsere bisherigen Südamerika Reiseerfahrungen austauschen. Für mich ist natürlich die Frage wichtig: Können wir wieder wie vor 4 Jahren in Indien gemeinsam auch ein Stück Südamerika bereisen und entdecken?
Da für uns beide die Lagunenroute wegen des Wetters nicht mehr infrage kommt, gilt es eine alternative Route zu überlegen. Schnell können wir uns auf die nächsten Etappen über Iquique und von dort aus über den Paso Colchane nach Oruro in Bolivien einigen. Von Iquique hatten wir im Vorfeld von Chilen gehört, dass dies eine schöne und lebendige Stadt sein soll, die wir unbedingt besichtigen müssten … Dementsprechend sind wir bei der Abfahrt von Antofagasta gespannt, was uns dort erwarten wird. Die Stadt Antofagasta hat uns Beiden kein besonderes Flair gezeigt.
Die Strecke nach Iquique führt uns bei herrlichem Wetter am Pazifik entlang und so haben wir auf der linken Seite blaues Meer mit schönem Wellengang und zur rechten Seite hohe Berge und Sanddünen. Da wir am Nachmittag in Iquique ankommen, haben wir Zeit, uns die Stadt in Ruhe anzusehen. Die Stadt hat uns sehr angenehm überrascht mit seinen Kolonialbauten entlang der Fußgängerzone. Gegen späteren Abend können wir dann noch einen langen Karnevalsumzug bewundern. Die Trachten und Kostüme der verschiedenen Gruppen sind total farbenfroh, kunterbunt und sehr abwechslungsreich. Alles in Allem ein schönes beeindruckendes Reiseerlebnis.
Am anderen Morgen starten wir recht früh Richtung Bolivien, da unser Ziel, die Stadt Oruro, runde 500km von Iquique entfernt liegt. Leider verheißt der Wetterbericht nichts Gutes.
Am Grenzübergang überrascht uns der große LKW Stau von mehreren Kilometern Länge. Als Motorradfahrer hat uns das aber nicht groß behindert und wir fahren unverfroren an allen LKWs vorbei bis zum eigentlichen Grenzkontrollpunkt. Da Carlos perfekt Spanisch spricht, ist es für mich auch nicht mehr so verwirrend, sich im Grenzablauf zurecht zu finden. Carlos hat eben alles gemanagt.
Kurz gesagt, die Grenzformalitäten hatten wir nach 2 Stunde erledigt und konnten dann weiter nach Oruro in Bolivien fahren. Ein wenig mulmig war es mir schon. Was erwartet uns in Bolivien nach den Protesten und den großen Veränderungen durch die Flucht des abgewählten Präsidenten Evo Morales … Ich hatte in Foren gelesen, dass es an den Tankstellen für Touristen und Ausländer auch nicht immer Benzin gibt … Auch war ich gespannt auf die Bolivianer, wie verlaufen dort Begegnungen ab und und und …!?
Aber mehr dazu in meinem nächsten Blog.