Und weiter gehts Richtung Norden auf der Ruta 40. Auch mal was Positives zu dieser Straße: hierauf kann ich die langen Distanzen gut überwinden und im Gegensatz zu Chile auf der Panam, muss ich keine Maut bezahlen. Aber mit der Zeit brauche ich doch Abwechslung und sehne mich nach was Grünem, Kurvenfahrten und belebten Städten …
So ist der Plan schnell geschmiedet und ich entscheide mich bei bei Villa La Angostura rüber nach Chile zu fahren. Es fühlt sich für mich richtig gut an, keinen festen Plan und keine feste Strecke fahren zu müssen und mich eher nach meinen akuten Bedürfnissen und spontanen Ideen orientieren zu können.
Mein Ziel in Chile ist Puerto Varas. Puerto Varas ist eine Stadt, die um 1850 gegründet und hauptsächlich von Deutschen Auswanderern besiedelt wurde. Die Strecke dahin ist einfach „Bombe“ und wird auch als Vulkanroute bezeichnet. Der Vulkan Osorno ist schon von Weitem mit seiner weißen Kappe zu sehen.
In Puerto Varas finde ich im Zentrum ein ganz hervorragendes Hostel . Es wird von einem Franzosen geführt der ständig zugegen ist, um zu schauen, was seine Gäste benötigen. Schnell lässt er durchblicken, dass er auch begeisterter Motorradfahrer ist und meine GS bewundert. Als ich ihm dann anbiete, mal mit meiner Betty eine Runde zu drehen, ist er ganz hin und weg. Mit glänzenden Augen steigt er dann auf meine Maschine und kommt nach einer halben Stunde wieder. Es fühlt sich für mich gut an, jemanden so zufrieden zu sehen …
Zum Abend kann ich mich mit Ernesto und Tom verabreden. Die Beiden hatte ich im Oktober in Hamburg im Hafen bei der Motorradabgabe getroffen. Sie sind für 3 Monate in SA unterwegs und sind auch zufällig in Puerto Varas. Was soll ich sagen, es war einfach klasse mit den beiden Franken einen Abend zu verbringen. Wir werden bestimmt weiter in Kontakt bleiben.
Um Puerto Varas herum lassen sich einige Freizeitmöglichkeiten wahrnehmen. Der Vulkan Osorno, Wildwasserfahrten, Wandern in den Nationalparks usw..
Mich zieht es zum Vulkan Osorno und da das Wetter spitze ist, macht die Fahrt dahin einfach nur Spaß. Oben auf dem Vulkan gibt es einen großen Parkplatz und wen wundert es, dass es auch ein Treffpunkt für Biker aus der Umgebung ist? Hier treffe ich bzw. komme ich mit Daniela, einer Schweizerin ins Gespräch, mit der ich mich auf English gut unterhalten kann. Sie erzählt mir, dass sie vor 23 Jahren nach Chile ausgewandert ist und auf Chiloe ein großes Grundstück mit einem entsprechenden Anwesen hat. Sie erzählt mir viel über ihr bewegtes Leben und über Chile.
Nach 3 Tagen zieht es mich wieder weiter Richtung Norden, obwohl ich hier noch ein paar Tage hätte verbringen können.