Nach Puerto Montt

Nachdem ich am Dienstag mein Motorrad aus dem Zoll bekommen und es dann in Ruhe in der Villa Kunterbunt gepackt hatte, ging es am Mittwoch endlich auf Tour.

Auf der Fahrt Richtung Süden über San Antonio komme ich durch das Waldbrandgebiet. Das Feuer hat mächtig gewütet und ist an einigen Stellen noch sehr  akut, die Feuerwehr mit Löschhubschraubern und Löschfahrzeugen in unermüdlicher Aktion.

Auf der Fahrt Richtung Puerto Montt bietet sich an, über Isa Negra zu fahren und die Wirkungsstätte des größten Schriftstellers und Dichters Chiles, Pablo Neruda zu besuchen und das Museum über den Künstler zu besichtigen. Er bekam 1971 für seine Lebenswerke den Nobelpreis für Literatur.

Die „kleinen“ Begegnungen als unerwartete Geschenke auf meiner Reise.

Die erste Tagesetappe soll heute in Cartagena enden. Per iOverländer hab ich mir einen Campingplatz herausgesucht. Tja, wie es dann so kommt, irgendwann hört die Straße auf und geht in eine Schotter- Sandpiste über und dann hinter der nächsten Kurve sehr steil hoch. Ich halte erst mal an und überlege, ob ich mir das antun möchte. Nach kurzer Bedenkzeit versuche ich den Berg rauf zu fahren. „Kurz vor oben“ wirds dann so steil, dass ich hängen bleibe und das Motorrad „erden“ lassen muss. Übermut tut selten gut …!  So jetzt das Fahrzeug erst mal abpacken, mühselig aufrichten und bergen, so wie ich es im Endurotraining gelernt habe. Erster Gang und per Kupplung Stück für Stück rückwärts den Berg wieder runter. Nach einer halben Stunde ists dann geschafft. Wieder was zum Einsortieren unter Erfahrung, oder mein Instruktor hätte gesagt, Motorrad fahren macht Spaß und das muss man sehen, also immer lächeln und nach einem Sturz ist vor dem nächsten ….

Da die Anfahrt zu diesem Campingplatz für mich heute wohl zu schwer ist, muss eine Alternative her. Die ist auch schnell gefunden. Auf dem Campingplatz treffe ich Caro und Tobi, ein Travellerpärchen aus Berlin, das seit fast einem Jahr mit „work und travel“ durch Südamerika unterwegs ist. Es war eine sehr nette und interessante Begegnung, da gerade die Erfahrungen von solch Reisenden sehr informativ sind und mir helfen, meine Tour besser zu organisieren.

Südlich von Temuco, zieht es mich in einen ersten großen Nationalpark am Lago Villarrica mit Vulkanen, Geysiren und Wasserfällen. Leider wird das Wetter schlecht und es zieht hier eine größere Regenfront durch. Campen im Zelt macht da keinen Spaß, aber warum nicht in einem feinen Hostel besseres Wetter abwarten? Das Glück ist mir hold und ich komme in einem tollen Hostel unter. Der Owner spricht auch noch sehr gut English … sodass die Zeit nicht langweilig wird. Vom Hostelwirt lerne ich Einiges über die hier lebenden Indigenen, den Mapusche. Deren Lebensweise ist  naturbezogen und sie schätzen sehr ihre Umwelt. Heute aktueller denn je!

Mit kleinen Ausflügen vom Hostel kann ich in den Regenpausen aber dennoch die Gegend entdecken.

Autoverkehr in Chile. Die Chilen fahren sehr diszipliniert und defensiv Auto, sodass es für mich ein ruhiges und gemütliches Cruisen ist.

Noch eine Anmerkung zu den Unruhen in Chile, die ich in den Nachrichten verfolge. Hier im Süden ist davon absolut nichts spüren. Alles geht seinen gewohnten Gang.

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